Nikolay Borchev | ©Nina Ai-Artyan


Der Bariton Nikolay Borchev kam als sehr junger Sänger für einige Jahre ins Ensemble der Bayerischen Staatsoper, bevor er für zwei Spielzeiten fest an die Wiener Staatsoper wechselte. An beiden Häusern war er in seinen Fachpartien wie ‚Guglielmo’/“Cosi fan tutte“, ‚Papageno’/“Die Zauberflöte“, ‚Figaro’/“Il Barbiere di Siviglia“ etc. zu hören.

Der Künstler hat sich schnell ein großes und vielfältiges Repertoire erarbeitet und sich mittlerweile aufgrund seiner stimmlichen wie darstellerischen Qualitäten auf allen bedeutenden europäischen Bühnen etabliert.

So sang er u.a. am Royal Opera House Covent Garden ‚Guglielmo‘ (Sir Colin Davis) und ‚Harlekin’/“Ariadne auf Naxos“, in der Carnegie Hall New York ‚Apollo‘ in Händels „Apollo e Dafne“ (Jonathan Cohen), an der Opéra Comique Paris ‚Aeneas’/“Dido and Aeneas“ (William Christie), an der Staatsoper Hamburg ‚Figaro‘, an der Staatsoper Berlin ‚Eginhard’/“Emma und Eginhard“ (René Jacobs), an der Oper Frankfurt ‚Dandini’/“La Cenerentola“ und  ‚Spielmann’/“Die Königskinder“ (Sebastian Weigle), an der Ópera de Bilbao ‚Donald’/“Billy Budd“, am Palau de les Arts Valencia ‚Harlekin‘, in Lille und Dijon ‚Nardo’/“La finta giardiniera“ (Emmanuelle Haïm), am Theater an der Wien ‚Kaiser Overall’/“Der Kaiser von Atlantis“ und Mahler-Lieder (Roberto Paternostro), in Glyndebourne  ‚Malatesta’/“Don Pasquale“ (Enrique Mazzola mit DVD Produktion) in Riga ‚Marcello’/“La Bohème“ (Karel Mark Chichon), am Staatstheater Stuttgart die Titelpartie in „Eugen Onegin“, am Theater St. Gallen den ‚Posa’/“Don Carlo“, an der Opéra du Rhin Strasbourg die Titelpartie in „Don Giovanni“, am Teatro Real ‚Mercurio’/“La Calisto“ und ebendort mit der Sasha Waltz Company ‚Aeneas’/“Dido & Aeneas“, eine Konzerttournée „Die Soldaten“ mit dem Gürzenich Orchester Köln in Hamburg, Paris und Köln und eine Konzerttournée „Orfeo“ mit dem Freiburger Barockorchester (René Jacobs). 2024 gab er sein erfolgreiches Debut als ‚Musiklehrer‘/“Ariadne auf Naxos“ beim Musikfestival in Teneriffa.

Den Künstler verbindet eine enge Zusammenarbeit mit seinem früheren Stammhaus, der Bayerischen Staatsoper wohin er zuletzt u.a. als ‚Schneidebart‘ in Richard Strauss „Die schweigsame Frau“ (Pedro Halffter), als ‚Prosdocimo‘ in Rossinis „Il Turco in Italia“ (Paolo Arrivabeni) und als ‚Der Liebende‘ in Nikolaus Brass Uraufführung „Die Vorübergehenden“ zurückkehrte.

Er ist regelmäßiger Gast am Théâtre de la Monnaie in Brüssel (Uraufführung von Benôit Merniers „Frühlingserwachen“/’Moritz Stiefel‘, „Il ritorno d’Ulisse in patria“/Titelpartie, ‚Papageno‘, ‚Dandini‘, ‚Pagallo‘ in Gassmanns „L’opera seria“ unter der Leitung von René Jacobs und zuletzt ‚Fritz‘/“Die tote Stadt‘), am Theater Basel (Monteverdi’s „Orfeo“/Titelpartie, „La Calisto“/’Mercurio‘, „Pique Dame“/’Jeletzky‘, „Ariodante“/’Lurcanio‘), der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf (‚Orfeo‘, ‚Guglielmo‘), der Oper Leipzig (‚Marcello‘ sowie ‚Morald’/“Die Feen“), der Oper Köln (‚Marcello‘, ‚Kris Kelvin’/“Solaris“ unter der Leitung von Lothar Zagrosek, ‚Fierramosca’/“Benvenuto Cellini“ unter der Leitung von Francois-Xavier Roth, ‚Stolzius’/“Die Soldaten“ unter der Leitung Francois-Xavier Roth), am Staatstheater Stuttgart („Eugen Onegin“/Titelpartie), am Theater St. Gallen (‚Conte’/“Le nozze di Figaro“), der Staatsoperette Dresden (‚Danilo’/“Die lustige Witwe“ unter der Leitung von Andreas Schüller), der Opéra de Lyon (‚Dandini‘ unter der Leitung von Stefano Montanaro), an der Semperoper Dresden als ‚Olivier‘/“Capriccio“ – sowie bei verschiedenen Festspielen: den Salzburger-Pfingstfestspielen (Georg Friedrich Händels „Das Alexanderfest“ unter René Jacobs), den Festspielen in Weimar („Deutsche Sinfonie“ von Hanns Eisler), dem Rheingau Musik Festival, den Schwetzinger SWR Festspielen (Josef Martin Kraus „Proserpina“/’Pluto‘), der Ruhrtriennale, den Festspielen Baden-Baden (‚Harlekin‘ unter der Leitung von Christian Thielemann mit DVD Produktion; „Werther“/’Albert‘ unter der Leitung von Bertrand de Billy) und beim Music@Menlo Festival in Atherton, Californien. Als früherer Preisträger bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern ist Nikolay Borchev dort häufig in Liederabenden und Konzerten zu hören, kürzlich auch im Rahmen eines ‚Sängerportraits‘ inklusive CD Produktion der „Winterreise“.

Als gefragter Konzertsänger arbeitet Nikolay Borchev immer wieder u.a. mit dem Bayerischen Rundfunk München, mit dem Bachchor München, dem Deutschen Symphonie Orchester Berlin, dem La Folia Barockorchester, dem Balthasar Neumann-Ensemble, dem Freiburger Barockorchester, der Akademie für Alte Musik Berlin, der Capella Augustina, dem Museumsorchester Frankfurt, dem NPS Amsterdam, dem Radio Filharmonisch Orkest im Concertgebouw Amsterdam und in Utrecht, dem Orchestre National de Lyon, den London Mozart Players, dem Münchner Kammerorchester, dem Sinfonieorchester des Saarländischen Rundfunks, der Chamber Music Society in New York, den Dresdner Musikfestspielen, den Warschauer Philharmonikern, der Moskau Philharmonic Society, dem RSO Berlin und dem Philharmonisches Staatsorchester Halle, den Hamburger Symphonikern, der Robert-Schumann Gesellschaft und den Niederösterreichischen Tonkünstlern, mit denen er im Musikverein Wien einen besonderen Erfolg als ‚Pelleas’/“Pelleas et Melisande“ feiern konnte.

Besondere Beachtung findet auch seine Mitwirkung in den genreübergreifenden, inszenierten und getanzten crossover Produktionen von „La petite messe solennelle“ und „Silent Songs“ mit dem Ensemble Nico and the Navigators, die u.a. bei den Festspielen in Weimar, in Berlin, in Dijon, Brüssel/BOZAR und in Paris aufgeführt wurden.

Der Künstler verfügt über ein breitgefächertes Repertoire an Lied-Programmen, das die Liederzyklen von Beethoven, Schubert, Schumann, Mahler und Wolf ebenso enthält wie Lieder von Schostakowitsch, Tschaikowsky oder Grieg.

Einladungen führen ihn u.a. zum Music@Menlo Festival in Californien, zur Music Chamber Society nach New York, zur Schubertiade nach Vilabertran, ins Konzerthaus Dortmund, zum Eppaner Liedsommer, nach Gran Canaria sowie nach Taiwan, zum Marvao Festival nach Portugal und in den Palais des Beaux Arts.

Nikolay Borchev wurde in Pinsk/Weißrussland geboren und erhielt seine musikalische Ausbildung ab dem 7. Lebensjahr in den Fächern Klavier, Flöte und Orgel in Moskau. Ab dem 16. Lebensjahr studierte er Gesang am Moskauer Tschaikowsky-Konservatorium bei Pavel Lisitsian und Maria Ariya, anschließend an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin bei Heinz Reeh, Julia Varady und Wolfram Rieger. Er gewann mehrere Preise bei internationalen Gesangswettbewerben. Nikolay Borchev hatte an der hm Hochschule für Musik Rostock einen Lehrauftrag Gesang, gefolgt von einer Professur an der Hochschule für Musik Nürnberg und seit 2023 an der hmt in Leipzig.