Dietmar Kerschbaum | ©Volker Weihbold


Der österreichische Tenor Dietmar Kerschbaum ist ein international anerkannter und geschätzter Interpret des deutschen Opern- und Konzertfachs. Sein mehr als 80 Partien umfassendes Rollenrepertoire beinhaltet hierbei die großen Werke der Klassik wie Mozart, Strauß oder Wagner ebenso wie Kompositionen der zeitgenössischen Musik.

Als international gefragter Solist ist er regelmäßig auf den Bühnen der Musikmetropolen wie Berlin, Paris, New York, Wien, Amsterdam, Rom, München, Salzburg, Brüssel und Tokio zu sehen. Er singt regelmäßig mit den weltbesten Orchestern und Dirigenten wie Riccardo Muti, Daniel Barenboim, Zubin Metha, Kyrill Petrenko, Philippe Jordan, Ivor Bolton, Kurt Masur, Fabio Luisi, Sebastian Weigle, Marc Minkowski, William Christie, Adam Fischer, Daniele Gatti.

Kerschbaum absolvierte zunächst ein Studium an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Graz. Anschließend folgte ein Schauspielstudium am Konservatorium Wien sowie ein gleichzeitiges Gesangsstudium an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Walter Berry.

Erste Engagements führten ihn als Ensemblemitglied an die Deutschen Oper am Rhein, Düsseldorf, sowie an die Staatsoper Unter den Linden, Berlin, wo er unter anderem in den Rollen des David („Die Meistersinger von Nürnberg“), Tanzmeister („Ariadne auf Naxos“), Tamino, Monostatos („Die Zauberflöte“), Steuermann („Der fliegende Holländer“), Basilio („Le nozze de Figaro“) und Jaquino („Fidelio“) brillierte.

Sein Debüt an der Wiener Volksoper gab er als jüngster Eisenstein („Die Fledermaus“) in der Geschichte des Hauses, es folgten die Titelpartien in „Die Ausflüge des Herrn Broucek“ und „Der Evangelimann“. Bei den Salzburger Festspielen gab er mit großem Erfolg sein Debüt in der Rolle des Pedrillo in Stefan Herheims Neuproduktion von Mozarts „Die Entführung aus dem Serail“. Eine weitere Einladung in Salzburg folgte als Monostatos unter dem Dirigat von Riccardo Muti in „Die Zauberflöte“. In der gleichen Rolle feierte er sein Debüt an der Metropolitan Opera in New York und Staatsoper Wien.

Kerschbaum sang in Berlin an der Staatsoper Unter den Linden („Die Zauberflöte“ und „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“, „Salome“), an der Opéra National de Paris („Die Meistersinger von Nürnberg“ und „Der Rosenkavalier“), am Teatro dell’Opera di Roma („Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“), an der Nationale Opera Amsterdam („Salome“). 2018 debütierte er als Erster Jude/“Salome“ in London Covent Garden, 2019 mit den 4 Dienern/“Les Contes d’Hoffmann“ am NCPA Peking.

Darüber hinaus führten ihn Konzerttätigkeiten u. a. an die Suntory Hall Tokio, Gulbenkian Hall Lissabon oder Avery Fisher Hall New York, wo er unter Kurt Masur in Bachs „Matthäuspassion“ auftrat. Regelmäßige Zusammenarbeit verbindet ihn außerdem mit dem Konzerthaus Wien und dem Musikverein Wien, wo er zuletzt die „Florentinische Tragödie“ von A. Zemlinsky und „Tagebuch eines Verschollenen“ von Leoš Janáček interpretierte.

Neben seiner Opernkarriere ist er seit 2002 Gründer und Intendant des internationalen Festivals jOPERA jennersdorf festivalsommers, wo er unter anderem „Die Entführung aus dem Serail“ und „Carmen“ inszenierte und die Rollen des Max in C.M. von Webers „Der Freischütz“ sowie der Hexe in „Hänsel und Gretel“ übernahm.

Dietmar Kerschbaum ist seit 2018 Intendant des Linzer Brucknerhauses.