Die norwegische Mezzosopranistin Ann-Beth Solvang studierte am Rogaland Conservatory of Music in Stavanger sowie an der Staatlichen Opernakademie in Oslo. Nach zwei Jahren im Opernstudio der Staatsoper Hamburg wurde sie 2008 ins dortige Ensemble übernommen, wo sie Fachpartien wie u.a. Hänsel in „Hänsel und Gretel“, Cherubino in „Le nozze de Figaro“ und Mercédès in „Carmen“ sang. Mit Beginn der Spielzeit 11/12 machte sich die Künstlerin selbstständig.
Gastspiele führten Ann-Beth Solvang u. a. an die Oper Zürich, Opéra national de Paris, Bayerische Staatsoper München, an das Teatr Wielki in Warschau, an die Bergen National Opera, Norwegische Nationaloper in Oslo, an das Teatro Regio in Turin sowie mehrfach an die Staatsoper Hamburg, an das Théâtre du Châtelet in Paris, zu den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik und das Theater an der Wien.
Dort sang sie Rollen wie Erda in „Das Rheingold“, Fricka in „Die Walküre“, Waltraute in „Götterdämmerung“, Bianca in „Eine florentinische Tragödie „, Orlovsky in „Die Fledermaus“, Maddalena in „Rigoletto“, La Zelatrice in „Suor Angelica“, Hippolyta in „A Midsummer Night’s Dream“, Ursule in „Béatrice et Bénédict“, Der Trommler in „Der Kaiser von Atlantis“, Page in „Salome“, Mary in „Der fliegende Holländer“, Ernesto in „Il mondo della luna“, Argene in „L’Olimpiade“, Annio in „La clemenza di Tito“ sowie Flavia in „Flavius Bertaridus“.
Bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik feierte sie einen großen Erfolg als Minerva und La Fortuna in „Il ritorno d’Ulisse in patria“ unter der musikalischen Leitung von Alessandro De Marchi, ebenso wie am Theater an der Wien, wo sie Die Königin in der inszenierten Version von „Elias“ interpretierte (Jukka-Pekka Saraste/Calixto Bieito, Neuproduktion 2019).
Ihr Oldenburg-Debüt gab Ann-Beth Solvang in der Spielzeit 17/18 als Erda in Richard Wagners „Das Rheingold“. Seit Beginn der Spielzeit 18/19 gehört sie zum Ensemble des Oldenburgischen Staatstheaters und war dort u. a. als Erda in „Das Rheingold“ und „Siegfried“, als Marguerite in „La Damnation de Faust“, als Sesto in „La clemenza di Tito“, als Mrs. Patrick De Rocher in „Dead Man Walking“ sowie Venus in „Venus und Adonis“ und Dido in „Dido and Aeneas“, als Concepción und Ciesca in der Doppelvorstellung von „Die spanische Stunde“/ „Gianni Schicchi“, als Fremde Fürstin in „Rusalka“, als Mutter Gertud in „Hänsel und Gretel“ und als Santuzza‘/“Cavalleria Rusticana“. zu erleben.
In einem Galakonzert im November 2021 sang die Künstlerin erstmals Ausschnitte aus „Die Walküre“/ Sieglinde – eine neue Partie, die sie ab 2022 erstmals auch szenisch gesungen hat. Die Künstlerin baut ihr Repertoire schrittweise auch mit einigen Sopranpartien aus, so z.B. mit der ‚Marschllin‘/“Der Rosenkavalier“ oder zukünftig der ‚Ellen Orford‘/“Peter Grimes“.
Ann-Beth Solvang ist eine gefragte Konzertsängerin, die regelmäßig in Konzerthäusern und bei Festivals in ganz Europa auftritt. Neben dem Standardrepertoire hatte sie großen Erfolg als Waldtaube in Schönbergs „Gurrelieder“, Solistin in Gustav Mahlers „Lied von der Erde“ und in Schuberts selten gespielter Bühnenmusik zu „Rosamunde, Fürstin von Zypern“.
Daneben ist sie Mitbegründerin des Opern-Ensembles ‚Fjosopera‘, das Opern auf unterhaltsame Weise aufbereitet und in Norwegen auch dort aufführt, wo kein richtiges Opernhaus zur Verfügung steht.
Ann-Beth Solvang hat mit Dirigenten wie Hansjörg Albrecht, Vito Christofaro, James Duddle, John Helmer Fiore, Lawrence Foster, Riccardo Frizza, Rolf Gupta, Michael Güttler, Leo Hussain, Alexander Joel, Philippe Jordan, Alessandro De Marchi, Antonella Manacorda, Andew Manze gearbeitet, Gerhard Markson, Marc Minkowski, Jun Märkl, Kent Nagano, John Nelson, Erwin Ortner, Roberto Paternostro, Kirill Petrenko, Vasily Petrenko, Francois Xavier Roth, Peter Szilvay, Anu Tali, Konstantin Trinks, Peter Valentovic, Hendrik Vestmann, Philipp von Steinaecker und Simone Young zusammengearbeitet.
Von der Mezzosopranistin sind zahlreiche Aufnahmen erschienen, darunter Pergolesis „L’Olimpiade“ (Sony Classical/Deutsche Harmonia Mundi), Lieder des norwegischen Komponisten Eyvind Alnæs (Toccata Classics), die Telemann-Oper „Flavius Bertaridus“ unter Leitung von Alessandro De Marchi (Sony Classical/Deutsche Harmonia Mundi) und „Six songs for the Unquiet Traveller“ (Ensemble 2e2m).