Vincenzo Neri wurde 1992 als Kind einer deutschen Mutter und eines italienischen Vaters in Hamburg geboren. Mit acht Jahren sang er im Hamburger Knabenchor St. Nikolai und wurde dabei mit vielen bedeutenden musikalischen Werken vertraut. Dessen Leiterin, Kirchenmusikdirektorin Rosemarie Pritzkat, erkannte früh die sängerische Begabung von Vincenzo und förderte ihn mit erstem Gesangsunterricht. Noch vor dem Stimmbruch als Knabenstimme übernahm Vincenzo erste solistische Aufgaben, am Hamburger Allee Theater und an der Hamburgischen Staatsoper in Hans Werner Henze: „We come to the river“, Leitung: Ingo Metzmacher.
2005 war Vincenzo als Erster Knabe in Mozarts „Die Zauberflöte“ am Kieler Theater zu hören. Nach dem Stimmbruch wurde Vincenzo Neri, nun als Bariton, Mitglied im renommierten Harvestehuder Kammerchor unter der Leitung von Claus Bantzer. Im Jahr 2010 hatte er die Möglichkeit, Prof. Günter Binge (Lehrer von Klaus-Florian Vogt), vorzusingen, der ihn seitdem gesanglich betreut. Prof. Binge vermittelte auch den Kontakt mit KS Prof. Dr. Bernd Weikl, der sich in regelmäßigen Abständen immer wieder um den jungen Sänger kümmert und seinen Werdegang begleitet. Sehr bald folgten Engagements für diverse Konzerte, darunter auch Bachs „Weihnachtsoratorium“ in der Hamburger Michaeliskirche.
Auch auf der Theaterbühne konnte Vincenzo Neri mittlerweile etliche Erfahrungen machen: So sang er die Titelpartie des Zaren in Lortzings „Zar und Zimmermann“ in einer Produktion der Jungen Oper Lübeck. In einer Produktion der Musikhochschule Lübeck übernahm Vincenzo Neri als Gast die Partie Zettel in Brittens Oper „Ein Sommernachtstraum“. Bei den Seefestspielen in Berlin war Vincenzo Neri, mit zwanzig Jahren als jüngster Solist der Produktion, als Morales in Bizets „Carmen“ zu sehen und zu hören in der Inszenierung von Volker Schlöndorff.
In den Spielzeiten 2012/13 und 2013/14 war Vincenzo Neri Mitglied der Opernstudios Staatsoper Hamburg, sang dort an die 50 Vorstellungen pro Saison, zuletzt sehr erfolgreich Belcore/“L‘Elisir d’Amore“ und Dominik/“Arabella“.
Im Sommer 2015 debütiert er als Ottokar in der Festspielproduktion „Der Freischütz“ (Regie: KS Brigitte Fassbaender, Dirigent: Georg Fritzsch) bei den Opernfestspielen Jennersdorf, Österreich.
In den Saisonen 14/15 und 15/16 war er Stipendiat der Bertelmann-Stiftung und Mitglied des Internationalen Opernstudios der Staatsoper Berlin, Gastverträge führen in an die Oper Halle und an die Vlaamse Opera.
2017 gab er in der Produktion des internationalen Opernstudios im Rahmen des Bregenzer Festspielen den Conte Almaviva/“Nozze di Figaro“ – mit großem Erfolg bei Publikum und Presse.
In den Spielzeiten 2017/18/19 war er im Ensemble des Staatstheaters Braunschweig, wo er Partien wie Albert/“Werther“ und Vater/“Hänsel und Gretel“, Marcello/“La Bohème“ und Danilo/“Die Lustige Witwe“ sang. Im September/Oktober 2018 sang er seinen ersten Heerrufer/“Lohengrin“ an der Vlaamse Opera in Gent und Antwerpen, 2021 folgte dort Marcello/“Bohème“.
Nun freischaffend gab er im November 2019 sein Debüt mit der Reisopera Enschede (Titelpartie „Eugen Onegin“). Gleich danach erfolgten seine Debüts an der Oper Köln, sowie Oper Leipzig und Grand Théâtre de Genève.
Im September 2020 begann Vincenzo Neri im Ensemble der Oper Bonn. „Corona“ verhinderte dort leider interessante Rollendebuts wie Titelpartie/“Don Giovanni“, Papageno/“Die Zauberflöte“, sowie Besenbinder/“Hänsel und Gretel“ und „Eugen Onegin“. Des Weiteren verlor er jeweils eine Produktion in Genf und an der Vlaamse Opera.
Nun wieder freischaffend beinhalten zukünftige Verträge seine Rückkehr an die Vlaamse Opera, sowie an die Opéra Rouen, Theater St.Gallen und die Hamburgische Staatsoper.
Im August 2022 wirkt er bei der Produktion „La Rondine“ beim Festival Puccini in Torre del Lago mit.